Louis Douzette

Der Mondscheinmaler

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Louis Douzette- Leben und Werk

Karl Ludwig Christoph Douzette wurde am 25. September 1834 in Tribsees, Mecklenburg Vorpommern, als Sohn eines Malermeisters geboren. Bereits in seiner Kinder- und Jugendzeit, die er ab 1840 in Franzburg verbrachte, wurde er Louis genannt. Mit vierzehn Jahren erteilte ihm der Vater, der seine Kenntnisse auf einer Berliner Kunstschule erworben hatte, den ersten Zeichenunterricht. Nach Beendigung der Schule erlernte Louis ebenfalls das Handwerk eines Stubenmalers.
Als Louis Douzette 18 Jahre alt war, zog die Familie in das Küstenstädtchen Barth. Die Ostsee- und Boddenlandschaft rund um den Darß, wurde die Heimat und Schaffensquelle des späteren Malers, der er sich bis ins hohe Alter eng verbunden fühlte. Hier reifte in ihm der Entschluss Künstler zu werden. In den "Erinnerungen aus meinem Leben" schreibt er zwei Jahre vor seinem Tod dazu: "Die Luftstimmungen und das Wasser bezauberten mich so, dass ich den dunklen Drang nach etwas anderem in mir fühlte. Mit einundzwanzig Jahren verließ ich das elterliche Haus mit dem Vorsatz, in Berlin ein Künstler zu werden."
In der Großstadt hatte es der angehende, mittellose Maler in den ersten Jahren seines Aufenthaltes schwer. Zunächst konnte er sich auf Grund seiner eingeschränkten finanziellen Verhältnisse weder ein Studium noch privaten Mal- und Zeichenunterricht leisten. Während er tagsüber seinen Lebensunterhalt als Stubenmaler verdiente, trieb er sein Selbststudium häufig bis in die Nacht hinein. Ein erster Erfolg seiner intensiven Arbeit stellte sich 1861 ein, als Douzette Dekorationsmaler wurde. Mit der verbesserten beruflichen Lage ging auch eine Verbesserung seiner finanziellen Situation einher. Nach weiteren zwei Jahren, in denen er seine Freizeit zu einem Grossteil mit Zeichenübungen in den Berliner Museen verbrachte, trat Louis Douzette 1861 in das Atelier des bekannten Landschafts- und Marinemalers Hermann Eschke ein. Von seinem Lehrer und ebenfalls von dessen Malerfreund Eduard Hildebrandt übernahm Douzette das Interesse Lichtphänomene in seinen Bildern darzustellen. Sein erstes großes Ölgemälde war eine Mondscheinlandschaft, die sowohl positive Beachtung in der Fachwelt, als auch einen Käufer fand. Der schnelle Erfolg mag ihn ermuntert haben sich weiterhin mit diesem Thema zu beschäftigen, welches er im Laufe seines Lebens zu einer wahren Meisterschaft brachte, die ihn weithin zu einem geschätzten "Mondscheinmaler" werden ließ.
Mit dem Geld des verkauften Gemäldes konnte er sich 1864 eine erste Studienreise nach Rügen finanzieren. Viele Fahrten, auf denen er ein intensives Naturstudium trieb folgten. So reiste der Künstler unter anderem 1865 nach Schweden, in die Heimat seines Vaters, wo ihn besonders die Mitternachtssonne fesselte und in den siebziger Jahren an den Rhein, die Mosel, nach Italien und Paris. Bei seinem ersten Parisaufenthalt 1878 sah er einige Bilder der Maler von Barbizon, die im Wald bei Fontainebleau ab 1830 als Freilichtmaler in der französischen Malerei die Richtung der "intime Landschaft" begründet hatten. Die schlichten aber stimmungsvoll wiedergegebenen Landschaftsausschnitte, von stillen Waldlichtungen oder einzelnen Baumgruppen bestätigten und inspirierten Douzette in seinem malerischen Schaffen. Nach seiner Rückkehr wurde der Buchen- und Eichenwald der Ostsee neben den Mondscheinlandschaften ein weiterer Schwerpunkt in seinem Oeuvre. Es sei hier betont, dass sich Douzette zwar häufig aber keineswegs ausschließlich mit dem Licht des Mondes und dessen Reflexionen auf der Wasseroberfläche beschäftigte sondern, dass ihn auch das Tageslicht, sei es Sonnenschein zur Mittagsstunde oder ein von Wolken bedeckter Himmel immer wieder zum Malen anregten.
Obwohl Douzette ein Maler des Lichtes war, tat er nie den Schritt zum Impressionismus. Er hatte einen eigenen Stil entwickelt, der einer spätromantischen Landschaftsauffassung verbunden blieb. Auch seine seit der Jugendzeit gepflegte Vorliebe für die holländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts, vor allem für Jacob van Ruisdael, spiegelt sich in seinen Bildern wieder.
Obwohl Douzette bis 1894 in Berlin lebte, spielte die Großstadt keine Rolle in seinem malerischen Werk ein. Er beteiligte sich jedoch seit 1864 regelmäßig an der Berliner Akademie Ausstellung, wo er 1886 auf der Jubiläums- Kunstausstellung die kleine Goldmedaille gewann.1894 beschickte er ebenfalls die große Berliner Kunstausstellung.
Sein Erfolg als Künstler erlaubte es Douzette 1865 eine Familie zu gründen. Mit seiner Frau Luise, geborene Donner, führte er eine glückliche Ehe, in der vier Töchter geboren wurden. Nach dem frühen Tod seiner Frau 1890 entschloss sich der Maler 1894 wieder in seine geliebte Heimat überzusiedeln. Hier bezog er eine schöne Villa, die mit ihm zwei seiner Töchter und später noch eine dritte Tochter mit dem Schwiegersohn Adolf Döring, ebenfalls Maler, bewohnten. Seine Schaffenskraft war bis ins hohe Alter ungebrochen.
Im Laufe seines Lebens entstanden zahlreiche Farbskizzen besonders der Küstenlandschaft vor der Natur, die er später im Atelier in durchkomponierten, häufig großformatigen Ölgemälden verarbeitete. Die zahlreichen kleineren Öl-, Aquarell-, Bleistift- und Kohleskizzen, zeichnen sich durch große Unmittelbarkeit, Spontanität und eine hellere Farbgebung aus. Hier überwiegen keineswegs Mondscheinlandschaften.
Eine spätere Ehrung aus Berlin erreichte den Maler 1896, als er von der Berliner Akademie der Künste den Professorentitel verliehen bekam. Zu seinem 76. Geburtstag am 25. September 1910 wurde er von der Stadt Barth zum Ehrenbürger ernannt.
Nach einem arbeitsreichen Leben starb Louis Douzette hochbetagt am 21. Februar 1924 im Alter von neunundachtzig Jahren. Der Künstler soll in seinem Oeuvre circa 1700 Gemälde geschaffen habe, von denen aber nur ungefähr 120 Bilder bekannt sind, da Louis Douzette kein Werksverzeichnis geführt hat. Auch befindet sich ein Grossteil seines Werkes in Privatbesitz, so dass es schwer fällt einen Überblick über das Schaffen des Künstlers zu erlangen. Die Stiftung Pommersches Landesmuseum in Greifswald verfügt über die einzige größere Sammlung von Werken dieses Malers. Einige seiner Bilder sind auch an großen Galerien zu finden, so zum Beispiel in Berlin, Leipzig und Sydney. Das Gemälde der Dresdner Gemäldegalerie zählt leider zu den Kriegsverlusten.





Quellenangaben:

Hrsg. Melanie Ehler: "Louis Douzette- Spätromantische Malerei an der Ostsee" Berlin:Lukas Verlag 1. Auflage, 2000

Thime- Becker Künstlerlexikon

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